Förderrichtlinie für Balkonkraftwerke (Stecker-Solaranlagen) im Gemeindegebiet Edelsfeld

 

Durch das Förderprogramm des Landkreises Amberg-Sulzbach über das Zentrum für Erneuerbare Energien (ZEN) konnten bereits im letzten Jahr die Anschaffungen von 80 PV-Balkonkraftwerken für private Haushalte erfolgreich unterstützt und dadurch ein wichtiger Beitrag zum Klimaschutz und Energiekostensenkung geleistet werden. Zwischenzeitlich wurde auch in einigen Nachbargemeinden eine Förderrichtlinie erlassen, wodurch die Errichtung von PV-Balkonkraftwerken (Stecker-Solaranlagen) gefördert werden. ZEN hat bereits im Herbst im Rathaus über die Balkonkraftwerke informiert. Außerdem auf Einladung der Edelsfelder Wählergemeinschaft "Unsere Gemeinde" vor kurzem in Sigras. Die Freie Wählergemeinschaft Edelsfeld und Umgebung beabsichtigt eine Sammelbestellung durchzuführen.

 

Der Gemeinderat hat mit Sitzungsladung den Entwurf der Förderrichtlinie im Gemeindegebiet Edelsfeld erhalten, wonach die Anschaffung eines PV-Balkonkraftwerkes gemäß der Norm VDE-AR-N 4105:2018-11 mit einer Förderung von 100 € durch die Gemeinde Edelsfeld unterstützt wird.

 

Allgemein sollte lt. Bürgermeister Strehl darauf geachtet werden, mit Richtlinien und evtl. weiteren Förderungen, eher restriktiv umzugehen. Es entsteht ein nicht unerheblicher Verwaltungsaufwand. In kontrovers geführter Diskussion berät der Gemeinderat über das Für und Wider beim Erlass dieser Förderrichtlinie. Peter Mauritz erinnert, dass sich der Gemeinderat in der letzten Sitzung diesem Thema gegenüber positiv gezeigt hat. Im Hinblick auf die diesjährige hohe Gewinnausschüttung bei der Bürgerwindanlage, könnte durch die Förderrichtlinie ein Teil des Gewinns der Umwelt wieder zugutekommen. Einige Gemeinderäte sehen es als ungerecht gegenüber Hauseigentümern, die bereits größere PV-Anlagen auf den Hausdächern errichtet haben oder noch errichten werden. Diese würden nach dieser Richtlinie nicht gefördert werden. Dagegen steht die Meinung anderer Gremiumsmitglieder, dass sich durch diese Förderrichtlinie auch Hauseigentümer oder Mieter mit weniger finanziellem Aufwand aktiv am Klimaschutz beteiligen und dadurch private Energiekosten reduzieren können. Richard Winter schlägt vor, sozial bedürftige Bürger bei der Anschaffung eines PV-Balkonkraftwerkes über den Sozialfond zu unterstützen. Hans Klann ist der Meinung, dass die Gemeinde Edelsfeld mit geringen finanziellen Mitteln einen positiven Beitrag zum Umweltschutz leistet kann und die Richtlinie eher einen symbolischen Charakter zum Klimaschutz darstellt.

 

Bürgermeister Strehl erläutert, dass auch durch Maßnahmen wie die Errichtung einer PV-Anlage am Pumpwerk in Kleinalbershof oder beim Wasserwerk Stopfmühle durch die Wasserzweckverbände, eine Stromersparnis erzielt wird und dadurch eine Reduzierung bzw. eine geringere Gebührenerhöhung des Wasserpreises bewirkt. Davon kann wiederrum jeder Bürger profitieren. Seiner Meinung nach könnte eine soziale Komponente, z.B. festgelegte Einkommensgrenzen, in die Förderrichtlinie aufgenommen werden. Hierzu müssten weitere Kriterien festgelegt werden.

 

Bürgermeister Strehl stellt nach umfangreicher Diskussion die grundsätzliche Festlegung dieser Förderrichtlinie (Einhaltung VDE-Norm, Eigenerklärung des Herstellers, Rechnungstellung ab 01.06.2023, Befristung bis 31.12.2023) zur Abstimmung.

 

 

 

 

Bürgermeister Strehl stellt die Deckelung des Gesamtförderbetrages in Höhe von 5.000 € aus dem gemeindlichen Haushalt 2023 zur Abstimmung.

 

Der Gemeinderat beschließt, Fördermittel mit einem Gesamtbetrag von 5.000 € für die Förderrichtlinie für Balkonkraftwerke (Stecker-Solaranlagen) bereitzustellen.

 

 

 

 

Weiter wird beschlossen, dass nur Anlagen, welche die VDE Norm erfüllen - aktuell mit einer Begrenzung des Wechselrichters auf 600 W Einspeisemöglichkeit - gefördert werden, auch wenn eine höhere Modulleistung möglich ist.